Angesichts von Globalisierung und Digitalisierung wird technologische Vorausschau zunehmend auch für mittelständische Unternehmen zum zentralen Element der Zukunftsfähigkeit. Einerseits, um nicht von Disruptionen überrascht zu werden, andererseits, um selbst einen Zeit- und Technologievorsprung vor dem Wettbewerb zu erlangen.
Am Montag, 19. November 2018, wurde im Präsidiumssaal der Hochschule Flensburg das Thema Technologische Vorausschau für KMU genauer beleuchtet. Höhepunkt war die Vorstellung des von aveniture für das Projekt FURGY CLEAN Innovation entwickelten „Foresight Guides“ durch den Projektleiter Jan Cornils und K. Christoph Keller, den Geschäftsführer von aveniture. Mit den Methoden und Grundlagen im Guide können Unternehmen eigenständig erste Schritte zur Umsetzung von Foresight gehen. Hilfestellung dabei leisten die nicht nur die Innovationsberater der WT.SH sondern selbstverständlich auch die Unternehmen der Advanced Foresight Group.
Die Advanced Foresight Group war außerdem mit André Winzer, Geschäftsführer von Schaltzeit und Jörg Walter, Geschäftsführer unseres Partnerunternehmens INEC prominent vertreten.
André Winzer präsentierte einen Überblick über die am Markt erhältlichen Software-Lösungen für Innovationsmanagement/Strategische Vorausschau. Solche Pakete, so das Fazit von Winzer, können Foresight als unternehmerische Fähigkeit zwar nicht ersetzen – aber wichtige Unterstützung im Prozess leisten.
Jörg Walter präsentierte Ergebnisse einer wissenschaftlichen Zukunftsstudie zu den „nicht antizipierten Zukünfte der maritimen Industrie“, Wild-Cards die zwar vergleichsweise unwahrscheinlich sind, aber das Gesicht der Branche quasi über Nacht verändern können.
Mit dem Instrumentarium der Vorausschau (engl.: Foresight) erspüren Unternehmen die kommenden Veränderungen von Märkten und Technologien rechtzeitig, um ihre Strategie und bestehende Produkte anzupassen und neue Leistungen passend zu entwickeln.
In den Pausen tauschten sich die Teilnehmer intensiv mit den Referenten und untereinander aus und knüpften wertvolle Kontakte. Außerdem waren verschiedene Branchenexperten in die Veranstaltung eingebunden, um weitere Anwendungsbeispiele aus der Praxis beizutragen.
Urbane Sicherheit und Urbane Kriminalität sind zentrale Zukunftsthemen. Neue soziale, sozio-demographische und technologische Entwicklungen verändern sowohl die Gesellschaft als Ganzes, als auch die Kriminalität. Sie führen zu neuen Herausforderungen für Polizei, Politik und Gesetzgebung. Dazu zählen die Sicherheit in öffentlichen Verkehrsmitteln, der Schutz vor Eigentums- oder Gewaltdelikten in den Hotspots städtischer Räume sowie die Vermeidung von extremistischen Straftaten. Ursachen neuer Entwicklungen finden sich beispielsweise in sozialer Vereinsamung oder Isolation, in ethnischer Segregation oder in den Möglichkeiten neuer Technologien. In der Folge findet ein Wandel der klassischen Formen der Kriminalität statt und es entstehen neue Formen der Kriminalität wie High-Tech- und Cybercrime.
Gemeinsam mit 4strat und Schaltzeit wurden wir von Foresight Solutions beauftragt, eine Trendstudie zur Zukunft der Kriminalität in urbanen Räumen für das Kuratorium Sicheres Österreich (KSÖ) zu erstellen. Gefördert wurde das Projekt durch das Innenministerium Österreiches und das zugehörige Bundeskriminalamt.
Schon 2050 werden 75 % der Weltbevölkerung in Städten leben. Auch in Österreich wird die Zahl der Stadtbewohner weiter zunehmen. Vor diesem Hintergrund wurde untersucht, wie sich Kriminalität und Sicherheit in den Städten Österreichs zukünftig entwickeln könnten.
Ausgangsbasis der Studie war ein globaler Literaturscan zur Zukunft der Kriminalität und zu neuen Phänomenen der Delinquenz. Parallel wurden die Megatrends betrachtet, die Einfluss auf die Entwicklung von Kriminalität haben. Unsere Aufgabe war es mögliche Veränderungen nachvollziehbar zu beschreiben, die dahinterliegenden Treiber angemessen zu berücksichtigen und Handlungsoptionen aufzuzeigen.
Bei der Analyse fielen fünf Megatrends besonders ins Auge. Es sind der demographische Wandel, die zunehmende gesellschaftliche Polarisierung, die Globalisierung, der allgemeine technologische Fortschritt und der Wertewandel mit seinen zum Teil widersprüchlichen Ausprägungen. Diese verändern Kriminalität und Sicherheit von Städten und Ballungszentren. Herausgearbeitet wurden neun Trends mit hohem Veränderungspotenzial und drei Begleittrends mit hoher Relevanz für Prävention, Gesetzgebung und polizeiliche Arbeit.
Zur Studie haben wir zwei Workshopformate entwickelt, die wir Ihnen gerne anbieten. In diesen Workshops können Sie zum einen herausfinden, welche Auswirkungen die Veränderung für die Städte haben, in denen Sie leben und arbeiten, und zum anderen Handlungsoptionen und Konzepte zur Prävention und Reaktion entwickeln, die Ihnen dabei helfen, die Zukunft im Griff zu behalten.
Weitere Informationen zur Studie finden Sie auf den Seiten von 4strat und auf den Seiten der KSÖ. Gerne schicken wir Ihnen die Studie in elektronischer Form, wenn Sie uns persönlich via Mail unter ba@foresight-solutions.com kontaktieren. Dort erfahren Sie auch mehr zu den beiden Workshops.
Bild:
CCTV monitoring, security cameras. Backdrop with views of the city during twilight.
24Novembers, Stockfotonummer: 401694709, Shutterstock
Die ILA (Internationale Luft- und Raumfahrtausstellung Berlin) ist die führende Messe der Branche. Sie findet in diesem Jahr vom 25.-29. April auf dem Gelände des Berlin ExpoCenter Airport statt. Die Zukunft der Luftfahrt und innovative Konzepte für die Luft- und Raumfahrt sind Schwerpunkte der Veranstaltung. Die Advanced Foresight Group (AFG) verschreibt sich diesem Thema in Halle 6 am Stand 360 gemeinsam mit der AWB Aviation GmbH.
Vertreter der AFG haben im Sommer 2017 Jahr gemeinsam mit Mitarbeitern, Kunden, Lieferanten und Partnern der AWB Aviation erfolgreich Ideen zur Urban Air Mobility und zu Wartungskonzepten für die Luftfahrt entwickelt. Dabei kamen u.a. Lego® Serious Play® (LSP) Methoden und Materialien zum Einsatz. Der LSP-Moderator K. Christoph Keller (aveniture) leitete gemeinsam mit Dr. Bernhard Albert (Foresight Solutions) mehrere Gruppen an, die dort ihre Ideen durch Modellieren in etwas Greifbares überführen konnten. Die vielversprechenden Ergebnisse wurden in Vorstudien und Workshops auf ihre Machbarkeit hin untersucht und aus den Perspektiven Technologie und Markt weiterentwickelt. Ein Beispiel dafür sind mobile Wartungscontainer für die Luftfahrzeuge der Zukunft.
Auch die Besucher des Gemeinschaftsstandes der AFG und der AWB auf der ILA sollen in den Genuss dieser Kreativitätstechnik kommen. Vom 25.-27.04. werden wir deshalb täglich jeweils um 11 Uhr und um 15 Uhr einen etwa einstündigen Lego® Serious Play® Schnupperworkshop für jeweils bis zu 8 Teilnehmern anbieten. Themen werden z.B. innovative Wartungskonzepte für die Luftfahrt (Wartung, Reparatur und Überholung), die Zukunft des Flugverkehrs oder die Luftfahrzeuge der Zukunft sein. Solange Plätze vorhanden sind, können Sie sich kostenlos – aber verbindlich – per E-Mail bei Thomas Röser anmelden: roeser@awb-aviation.com.
Über die Workshops zur Zukunft der Luftfahrt hinaus werden die AFG Vertreter Dr. Bernhard Albert (Foresight Solutions) und André Winzer (Schaltzeit) aus ihrer Erfahrung und an Praxisbeispielen demonstrieren, welche Möglichkeiten Innovations- und Zukunftslabore bieten, um neue Märkte zu identifizieren und vielversprechende Innovationsprojekte zu verwirklichen. Wir freuen uns darauf Sie an unserem Stand zu begrüßen!
Praktischen Nutzen aus der Zukunftsperspektive ziehen. aveniture ist Teil des internationalen ERASMUS+ Projekts beFORE.
Der Name beFORE steht für “Becoming Future-Oriented Entrepreneurs in Universities and Companies”. Durch das Konsortium von führenden Hochschulen, Forschungsinstituten und Beratungsunternehmen aus Polen, Deutschland, Italien und Spanien werden bis 2019 vier freie Online-Kurse erstellt: Ein Grundkurs und drei zielgruppenspezifische Kurse für Studenten, Unternehmer und Forscher. Ziel ist, die Zukunftskompetenz der Teilnehmer nachhaltig zu erhöhen. Mit im Forschungsteam sind seitens der Advanced Foresight Group K. Christoph Keller & Dr. Bernhard Albert.
Warum Zukunftskompetenz?
David Ingvar, ein schwedischer Neurobiologe, hatte untersucht, wie das menschliche Gehirn mit der Zukunft umgeht. Er hatte gezeigt, dass das menschliche Gehirn 24 Stunden am Tag nicht nur mit der kurzfristigen, sondern auch mit der langfristigen Zukunft befasst. Ihm zufolge sondiert unser Geist ständig die Zukunft, je nach Thema: für die nächste Stunde, den nächsten Tag, den nächsten Monat, das nächste Jahr oder die nächsten Jahre.
Diese Zeitpfade folgen einer aufgebauten Denklogik: “Wenn A geschieht, werde ich B tun; wenn A nicht geschieht, werde ich C tun usw.”. Ingvar erklärte, dass unser Gehirn diese alternativen Zeitpfade nicht nur konstruiert, sondern auch speichert. Und er nannte sie die “Erinnerungen an die Zukunft”.
Warum ist eine Erinnerung an die Zukunft für Menschen nützlich?
Ingvar zufolge dient die Erinnerung an die Zukunft unserem Gehirn dazu, mit allen Signalen, die wir von der Außenwelt erhalten, mit allen Sinnen umzugehen. Dieses Gedächtnis der Zukunft erlaubt es dem Gehirn, die relevanten Signale auszuwählen, die nicht relevanten zu eliminieren und so unsere zukunftsorientierten Entscheidungen besser zu steuern.¹
Eine Verbreitung jenes Paradigmas, das es erlaubt, Zukünfte zu managen, ist umso notwendiger für Menschen und Unternehmen, die mit der täglichen Informationsflut zu kämpfen haben. Viel zu oft versuchen sie die Zukunft vorherzusagen um Strategien zu entwickeln die auf einer Extrapolation aktueller Trends beruhen. Stattdessen aber sollten sie in einer Zeit, in der die Komplexität von Gesellschaft und Politik immer weiter zunimmt und der Prognosehorizont schrumpf alternative Zukünfte in Betracht ziehen. So werden die Kurse dazu beitragen, dass alle Teilnehmer die Qualität ihres Denkens über die Zukunft verbessern und so Unsicherheit und Risiken besser bewältigen können.
Wie das praktisch geht, wie Studierende, Unternehmer*innen, Forschende oder ganz einfach Jede*r Futures Literacy, also Zukunftskompetenz erwerben kann, damit befasst sich das Projekt beFORE.
The European Commission support for the production of this publication does not constitute endorsement of the contents which reflects the views only of the authors, and the Commission cannot be held responsible for any use which may be made of the information contained therein.
Das ERASMUS+ Projekt beFORE wird durch die EU gefördert.
¹ Quelle: basierend auf de Geus, The Living Company – Long Term Thinking in a Changing Society (2005)
Zu den beteiligten Personen der Advanced Foresight Group:
Erkennen, Wachsen, Sichern – als Ingenieurbüro für Zukunftsforschung erarbeitet aveniture passgenaue Lösungen für zentrale Zukunftsfragen von Unternehmern, Unternehmen und Organisationen: Was schafft Wachstum? Wie kommt dieses Wachstum ins Unternehmen? Welche Risiken sind dabei zu beherrschen? Der Gründer, Diplomingenieur und Zukunftsforscher K. Christoph Keller, besitzt über 20 Jahre Erfahrung als professioneller Innovator in Forschung und Wirtschaft. Mit im Forschungsteam ist auch Dr. Bernhard Albert, Gründungsmitglied der Advanced Foresight Group und Experte für ganzheitliche und partizipative Methoden in der Zukunftsforschung und der Umsetzung ihrer Ergebnisse.
Die Advanced Foresight Group lädt (angehende) Zukunftsforscherinnen und Zukunftsforscher zum Peer2Peer Erfahrungsaustausch von und mit K. Christoph Keller, Dr. Bernhard Albert, Dr. Stefan Niederhafner sowie Verena Bischoff und André Winzer ein. Daneben bieten wir die Möglichkeit das Genossenschaftsprojektes Generationenwohnen der Selbstbau e.G. im Musterhaus Sredzki44 kennenzulernen.
Impuls:
Dr. Bernhard Albert von Foresight Solutions berichtet über die Zukunft der Kriminalität. Unter seiner wissenschaftlichen Leitung hat ein Team aus drei Beratungshäusern die wichtigsten Entwicklungen in diesem Feld identifiziert und beschrieben. Auftraggeber war das Kuratorium Sicheres Österreich in Wien, das dort das Innenministerium und das Bundeskriminalamt berät. Mitgewirkt haben Thomas Kolonko und Paavo Lammert von 4strat, die die Auftragnehmer waren, sowie André Winzer und Verena Bischoff von Schaltzeit.
Diskussion:
Dr. Stefan Niederhafner von SUDECO – Foresight for Sustainable Transformation – diskutiert gemeinsam mit Ihnen, wie die Klimafolgenanpassung von Kommunen stattfinden kann. Es geht dabei um Stadtmodernisierung.
Projektinsights:
Christoph Keller von der aveniture berichtet aus einem aktuellen Projekt.
Spielzeit:
André Winzer und Verena Bischoff von der Schaltzeit stellen Ihnen ein analoges Brettspiel zu Digitalisierung der Industrie vor. Dabei geht es vor allem darum, wie wir den Menschen als flexibelste Komponente der Produktion nicht durch Automatisierung verlieren. Wir werden das Spiel gemeinsam in 2 Gruppen ausprobieren.
Offener Ausklang bei Bier und Wein.
Um Anmeldung wird gebeten. Anmeldung via E-Mail an winzer@schaltzeit.com. Die Plätze sind auf maximal 30 Personen begrenzt. Die Veranstaltung ist eine Peer2Peer Veranstaltung und richtet sich an Zukunftsforscherinnen und Zukunftsforscher sowie solche, die es werden wollen.
PS: So wie auf dem Bild sieht es dort nicht mehr aus.
Herzliche Grüße
André Winzer
Mit der Advanced Foresight Group haben die Dienstleister Foresight Solutions, Lab4Innovations und Schaltzeit ein gemeinsames Netzwerk gegründet.
Die Advanced Foresight Group unterstützt Unternehmen und den öffentlichen Sektor bei der Zukunftsarbeit. Im Fokus stehen mittel- und langfristige Trends, die dahinter liegenden Treiber und mögliche oder auch wünschenswerte Szenarien.